Medizinische Fachbegriffe – Hundemedizin von A bis Z

Die Begriffe, die in der Tiermedizin oft verwendet werden, sind der Öffentlichkeit teilweise nicht verständlich. Auch wenn dieses Lexikon keinen Anspruch auf erschöpfende Behandlung der Tiermedizin, im Bereich Hunde, erhebt, soll sie eine Erklärung der Fachbegriffe sein, wie sie Tiermediziner (Tierärzte, Kynologen, Veterinärmediziner,…) meist verwenden.


Lexika

A

Abdomen akutes
Plötzlich auftretende Bauchschmerzen, der Bauch ist aufgetrieben und beim Abtasten schmerzhaft. Da dieses verschiedene Ursachen haben kann, sind weitergehende Untersuchungen notwendig.

Akanthose kutane
Genetisch bedingte Hautkrankheit, bei der die Haut brüchig ist und spontan reißen kann.

Abmagerung
Unfreiwilliger Gewichtsverlust kann, wenn er nur über einen kurzen Zeitraum auftritt, ein Krankheitsanzeichen sein. Möglich ist jedoch auch, dass die Ernährung den Erfordernissen des Tieres nicht angepasst ist (Hunderasse, körperliche Belastung, Gesundheitszustand).

Abszess
Ansammlung von Eiter in einem Hohlraum, bildet eine Schwellung.

Abort
Trächtigkeitsunterbrechung vor dem Geburtstermin; Gründe hierfür können z.B. Infektionen (virale oder bakterielle), Verletzungen, umweltbedingter Stress sein.

Akariden (Milben)
Parasiten, die man auf der Haut, im Fell oder in den Ohren findet.

Adenokarzinom (bösartigerTumor)
Bösartiger Tumor, der aus Drüsengewebe entsteht. Position, Ursprung, Früherkennung und Ausdehnung bestimmen die Prognose und Behandlung. Eine Entfernung des Tumors ist zunächst unverzichtbar. Die Gewebeuntersuchung gibt dann Aufschluss über die Tumor-Art.

Adenom (gutartiger Tumor)
Gutartiger Tumor, meist in Drüsen oder Schleimhäuten. Adenome können Symptome verursachen, wenn sie infolge Größe oder Lage bestimmte Körperteile beeinträchtigen, z.B. die Hypophyse, die dann das Gehirn komprimiert. Dann ist eine Entfernung des Adenoms notwendig.

Adenomegalie
Lymphknotenschwellung.

Adipositas
Fettleibigkeit, ein Hund ist fettleibig, wenn sein Gewicht 15 % über seinem Sollgewicht liegt.

Agalaktie (Milchmangel)
Völliger Milchmangel nach dem Werfen.

Agenesie
Vollständiges Fehlen eines Organs aufgrund einer (genetisch bedingten) Nichtanlage. Dies kann alle Organe betreffen und in manchen Fällen zu Neugeborenen-Sterblichkeit führen.

Akromegalie (Vergrößerung der Körperanhänge)
Übermäßiges Wachstum der Körperanhänge (Akren) wie Hände, Füße, Kinn, Nase, Unterkiefer, Ohren und Geschlechtsteile. Ursache ist ein Überschuss des Wachstumshormons Somatotropin infolge eines Tumors oder eines ärztlichen Eingriffs.

Akrozyanose (Blaufärbung)
Zyanose der Extremitäten und Akren (Körperanhänge, wie Finger, Zehen, Nase und Ohren) verbunden mit einer schlechten Durchblutung derselben.

Allergie
Übersteigerte Reaktion des Immunsystems des Hundes auf den Kontakt mit einem Allergen, zeigt sich durch Juckreiz, gelegentliche Verdauungsstörungen und kann sogar einen anaphylaktischen Schock auslösen.

Alopezie
Haarausfall, dessen Ursachen sein können: parasitär, hormonell, ernährungsbedingt und manchmal auch allergisch. Je nach Ursache kann der Haarausfall reversibel sein (z.B. bei parasitärer Ursache) oder nicht (erblich bedingter Haarausfall bei bestimmten Farbmutanten).

Amyloidose
Ablagerung von Proteinen zwischen den Zellen eines Organs infolge eines Stoffwechseldefektes, was zur Beeinträchtigung der Funktion des Organs führt. Sie kann anhand einer Gewebeprobe und nach Kongo-Rot-Färbung im Mikroskop identifiziert werden. Hunderassen wie der Beagle, der Shar-Pei und der Bretonische Spaniel haben eine Prädisposition für eine Nieren-Amyloidose, die zu chronischem Nierenversagen führt.

Analgesie
Ausschaltung von Schmerzempfinden.

Anämie (Blutarmut)
Mangel an roten Blutkörperchen, einfach festzustellen an der Schleimhaut, die heller ist als bei gesunden Hunden. Die Ursachen können viel fältig sein: Ein erhöhter Verlust an roten Blutkörperchen infolge einer Verletzung mit Blutverlust oder einer Vergiftung mit Rattengift, ein funktionaler Ausfall der roten Blutkörperchen wie bei einer Ehrlichiose oder auch mangelhafte Bildung der roten Blutkörperchen, zum Beispiel durch einen Knochentumor. Im letzteren Fall handelt es sich um eine nicht regenerative Anämie. Ein besonderer Fall ist die hämolytische Anämie, bei der der Körper selbst die roten Blutkörperchen zerstört.

Anamnese
Informationssammlung über die Art, das Auftreten und die Entwicklung einer Erkrankung bei einem Patienten.

Anastomose
Angeborene oder chirurgisch hergestellte Verbindung zweier anatomischer Strukturen, zum Beispiel bei Blutgefäßen, Lymphgefäßen oder Nerven.

Angiographie
Untersuchung der Blutgefäße unter Vollnarkose mittels Röntgendarstellung unter Verwendung eines Kontrastmittels. Ihr Einsatz ist sinnvoll bei der Diagnose und Lokalisierung von Thrombosen oder bei Verdacht auf Portosystemischen Shunt, beim Hund erbliche Gefäßverbindungen von der Pfortader, die das Blut von Magen, Darm und Milz zur Leber, zur unteren Hohlvene führt.

Anisokorie
Darunter versteht man einen Unterschied von mehr als einem Millimeter in den Pupillenweiten der Augen, Ursache sind häufig neurologische Störungen.

Anorexie (Appetitlosigkeit)
Mangel oder Verlust von Appetit. Dieses Symptom ist häufig Anzeichen für Schmerzen oder eine Erkrankung. Wenn Appetitlosigkeit auftritt, sollte schnell von einem Tierarzt die Ursache abgeklärt werden, da sie Folgen für den Leberstoffwechsel und das Ionengleichgewicht im Körper haben kann.

Anosmie (Riechverlust)
Verlust des Riechvermögens. Die Ursache kann zerebral (Schädel-Hirn-Verletzung), hormonell oder auch zum Beispiel eine Entzündung der Riechschleimhaut sein.

Anöstrus
Periode im Zyklus der Hündin, in der keinerlei Anzeichen einer Hitze vorhanden sind, sie wird auch als sexuelle Ruhephase bezeichnet.

Antibiotikatherapie
Behandlung mit Antibiotika, um eine bakterielle Infektion zu bekämpfen.

Antigen
Substanz oder Element, das in der Lage ist, eine immunologische Reaktion des Körpers auszulösen.

Antikörper
Proteine, die von den B-Lymphozyten produziert werden und in der Lage sind, Antigene zu erkennen, sich an sie zu binden und sie zu zerstören.

Anurie
Harnmangel, starke Verringerung der Harnmenge infolge Verminderung der Harnproduktion (zum Beispiel bei schwerer Niereninsuffizienz) oder Blockierung der harnableitenden Gefäße (häufig bei Nieren-steinen). Anurie ist ein akuter Notfall.

Aplastische Anämie
Verursacht durch eine Form von Knochenmarksversagen, das sich in einer Verringerung der Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen äußert. Die Symptome sind vielfältig: Blutarmut, Immundefizite, Blutgerinnungsstörungen. Ebenso vielfältig sind die Ursachen: Infektionen, Tumoren, Immundefekte, usw.

Arterieller
Druck Blutdruck des arteriellen Blutes, ein Überdruck verursacht Gefäß- und Organschäden.

Arthritis
Entzündung der Gelenke mit infektiöser oder immunologischer Ursache. Das betroffene Gelenk ist warm, schmerzhaft und wird nicht normal belastet. Die genaue Ursache der Arthritis zu bestimmen und eine geeignete Behandlung zu entwickeln, sollte man seinem Tierarzt überlassen.

Arthrose
Degeneration von Gelenken, die durch den Abbau von Knorpel und abnormale Anlagerung von Knochenmaterial (Osteophyten) gekennzeichnet ist. Unter dem Einfluss von Kälte nimmt der Schmerz zu und schränkt die Beweglichkeit ein. Eine einmal manifestierte Arthrose lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Mit einer Wassertherapie können die Muskulatur erhalten und die Symptome minimiert werden.

Asthenia pigmentosa
Eine Erkrankung, die hauptsächlich Teckel betrifft. Es handelt sich um zunächst braune, später schwarze Flecken an verschiedenen Körperstellen, die im Alter von sechs Monaten auftreten. Da Übergewicht ein erschwerender Faktor in diesem Fall ist, sollte die Ernährung sorgfältig überwacht werden.

Aszites
Bauchwassersucht, krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Dabei kann es sich um Blut, Eiter oder Drüsensekret (Proteine) handeln. Aus der Art der Flüssigkeit lassen sich Informationen über die Entstehung der Bauchwassersucht entnehmen (verletzungsbedingt, kreislaufbedingt, verdauungsbedingt).

Ataxie
Ataxie ist eine Bewegungsstörung (Gangataxie), Gleichgewichtsstörung oder Störung des Stands (Standataxie). Der Hund fällt, zittert manchmal und hält den Kopf schief. Ursache ist häufig eine Verletzung des Gehirns oder des Vestibüls im Labyrinth des Ohres (im vorderen Bereich des Hirnstammes).

Atemwegserkrankungen
Die Erkrankungen des Atmungstraktes (Nasenhöhlen, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Lungenbläschen) zeigen zwei Erscheinungsformen: – obstruktive: Die Atemwege werden blockiert (z.B. ein Fremdkörper oder ein Tumor) – restriktive: Die Lungenbläschen können sich nicht korrekt entfalten (z.B. blutige Lungenentzündung) oder die Atemwege sind durch externe Ursachen blockiert.

Atonie
Mangel an Muskelspannung. Wenn zum Beispiel der Schließmuskel der Blase betroffen ist, entsteht eine Harninkontinenz (Blasenmuskelatonie). Hierbei kann infolge des Tonusmangels beim Schließmuskel selbst oder durch mangelnde Reizleitung der entsprechenden Nervenbahnen die Funktion des Muskels eingeschränkt sein. Dies kann zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall ausgelöst werden. Bei der Geburt der Hündin spricht man von Atonie, wenn die Gebärmutter sich nicht mehr zusammenziehen kann. Die Welpen können dann nicht mehr aus der Gebärmutter ausgetrieben werden. In einem solchen Fall muss schnell ein Tierarzt zu Hilfe gezogen werden.

Atopie
Hautprobleme treten beim Hund meist in einem Alter zwischen einem und drei Jahren auf und manifestieren sich in starkem Juckreiz an bestimmten Stellen des Körpers (zwischen den Zehen, auf dem Kopf, an den Gliedmaßen). Die Atopie ist eine durch Allergene in der Umgebung des Hundes ausgelöste Allergie. Die Behandlung erfordert in erster Linie eine Eliminierung des Allergieauslösers oder eine Desensibilisierung über eine längere Zeit (normalerweise zwei Jahre). Autoimmune Erkrankung Erkrankung infolge einer Über- oder Fehlreaktion des Immunsystems, das körpereigene Zellen angreift.

Azidose
Abfall des Blut-pH-Wertes durch Ansammlung von sauren Molekülen oder infolge eines Defizits an Puffersubstanzen im Blut.


B

Bakterielle Follikulitis
Infektion der Haarfollikel durch Bakterien.

Balanitis/Balanoposthitis 
Entzündung von Scheide oder Penis mit eitrigen  Absonderungen, die der Hund leckt. Die  Erkrankung ist schmerzhaft und kann beim  Rüden zu Unfruchtbarkeit führen.

Barium 
Kontrastmittel, das nach Eingabe den gesamten  Magen-Darm-Trakt des Hundes im Röntgenbild  sichtbar macht (Barium stellt sich auf dem  Röntgenbild opak dar).

Biopsie 
Entnahme eines kleinen Stückchens Gewebe  oder Organmaterials vom lebenden Hund,  durch Herausschneiden oder durch Entnahme  mittels einer Kanüle. Die Entnahme wird entweder  unter Ultraschallkontrolle durchgeführt,  oder im Rahmen einer Endoskopie, bzw. direkt,  wenn es sich um eine Hautprobe handelt.

Blepharitis 
Entzündung der äußeren Augenlider, begleitet  von Lidschwellung und Sekretbildung. Die  Augenlider verkleben. Die Ursachen sind vielfältig:  infektiös, verletzungsbedingt, allergisch,  usw. Die Behandlung richtet sich nach der  Ursache.

Blutgruppe 
System vonMembranmarkierungen, die an der  Oberfläche der roten Blutkörperchen sitzen,  wichtig für die Transfusion von Blut von einem  Hund zum anderen.Man kann Blut bei der ersten  Transfusion ohne Berücksichtigung der  Blutgruppe übertragen, jedoch bei der zweiten  ist es zwingend erforderlich, die Kompatibilität  zwischen Empfänger und Spender zu überprüfen.

Botulismus 
Bakterielle Erkrankung, die durch Lähmungserscheinungen  charakterisiert ist.  Die Infektion kann über den Verzehr von verdorbenen  Futtermitteln oder auch bei Kontakt  mit einem infizierten Vogelkadaver erfolgen.

Bradykardie 
Verringerte Herzschlagfrequenz; sie kommt bei  Störungen desMineralstoff- und Hormonhaushaltes  oder nach Traumata vor, kann aber auch  medikamentös bedingt sein. Da die Folgen  eines völligen Stillstandes dramatisch sein können,  ist die Überwachung des Herz-  Kreislauf-Systems wichtig.

Bradypnoe 
Verringerte Atemfrequenz; eine krankhafte  Beeinträchtigung des Atemtraktes, die bei  Vergiftungen vorkommt. Die Atmung sollte wegen  eines möglichen Atemstillstandes überwacht  werden.

Bronchiallavage 
Eine Untersuchungs- und Behandlungsmethode  mittels der Injektion einer sterilen  Flüssigkeit in die Bronchien und Lungenbläschen.  Die wieder abgesaugte Flüssigkeit kann  dann bakteriologisch untersucht werden.  Während dieser Untersuchung ist es natürlich  auch möglich, antibiotische oder schleimlösende  Substanzen direkt an den Ort der  Infektion zu verbringen. (Auf dieselbe Art kann  übrigens auch derMagen gespült werden, wenn  ein Hund z.B. eine giftige Substanz aufgenommen  hat. Allerdings muss diese Behandlung  sehr früh (innerhalb von zwei Stunden nach  dem Aufnehmen des Giftes) durchgeführt werden  um Erfolg zu haben.)

Bronchitis 
Entzündung der Bronchien in der Lunge. Sie  führt zu Anfälligkeit des Atemtraktes sowie zu  Husten. Sie kann akut vorliegen (bei einer  Virusinfektion) oder auch chronisch (sehr häufig  bei älteren Hunden in staubiger Umgebung).  Kleinere Hunde sind von dieser Erkrankung  häufiger betroffen als große.

Bronchopneumonie 
Eitrige Entzündung der Bronchien und der  angrenzenden Lungenbläschen. Die erkrankten  Hunde zeigen Husten, Fieber, erhöhte Atemfrequenz  und Atemnot. Die Vorstellung bei  einem Tierarzt ist unbedingt notwendig, um  mit einer frühzeitigen angemessenen Antibiotika-  Therapie die Krankheit zu bekämpfen.

Brucellose 
Eine ernst zu nehmende Seuche, die durch das  Bakterium

Brucella canis
verursacht wird und  beim Hund zu Unfruchtbarkeit führt. Die meisten  Züchter kontrollieren ihre Zuchtrüden auf  diese Krankheit. Es gibt keine Behandlung.


C

Cadiot-Ball-Syndrom (hypertrophe Osteopathie, Akropachie)
Paraneoplastische Erkrankung, ausgehend von einem Tumor in der Lunge, führt zu einem Mangel in der Knochenhaut der Extremitäten und zu Lahmheit.

Cushing Syndrom
Siehe Hyperadrenokortizismus.


D

Darmverschluss
Verschluss des Darmes z.B. durch Fremdkörper, extrem harten Stuhl, usw.

Darmverstimmung
Abnormale Vermehrung von Bakterien im Darm begleitet von Darmbeschwerden. Eine fettarme und leichtverdauliche Ernährung ist die Therapie der Wahl.

Degenerative Myelopathie
Abbau oder Beschädigung des Rückenmarkskanals, häufig bei mehr als sieben Jahre alten Deutschen Schäferhunden. Führt zu Lahmheit (Parese) und letztendlich zu hochgradiger Ataxie (Querschnittslähmung).

Dehydrierung
Wasserverlust des Körpers, meist begleitet von Störungen des Ionen-Haushaltes.

Demodikose 
Parasitäre Erkrankung. Demodex-Milben befallen die Haarfollikel. Die Behandlung ist langwierig.

Dermatitis
Entzündung der Haut mit unterschiedlichen Ursachen: – Lecken (bei ängstlichen Tieren, Wunden lecken) – „Hot Spot“ (ein begrenzter Bereich, den der Hund aufgrund von Juckreiz leckt)

Dermatophytose
Eine Pilzinfektion der Krallen und des Fells. An den betroffenen Stellen fallen die Haare aus, es bilden sich Rötungen und eine starke Pigmentierung, begleitet von Juckreiz. Die Untersuchung der Haare unter dem Mikroskop sowie eine Untersuchung mittels einer Wood’schen Lampe ermöglichen die Erregerbestimmung.

Desensibilisierung
Behandlung einer Allergie durch die Injektion von sehr kleinen Dosen des Allergens in den Körper. Diese Methode wird auch bei Atopien eingesetzt. Das Ergebnis hängt von der richtigen Wahl des Allergens und der Art der Behandlung ab.

Diabetes insipidus
Wasserharnruhr, eine Anomalie in der Regulation des Wasserhaushaltes. Die Ursache des Diabetes kann primär (mangelnde Produktion von ADH, das die Wasserresorption in der Niere steuert) oder auch sekundär (mangelnde Reaktion der Niere auf das ADH) sein. Sie verursacht eine Polyurie (sehr häufiges Wasserlassen), was der Hund durch Polydipsie (übermäßiges Trinken) auszugleichen versucht.

Diabetes mellitus/Zuckerkrankheit
Eine hormonelle Erkrankung, die durch Hyperglykämie (zu viel Zucker im Blut) und Glykosurie (permanente Anwesenheit von Glukose im Urin) gekennzeichnet ist. Der Diabetes mellitus ist entweder auf mangelnde Insulinproduktion (primäre Diabetes) oder auf Insulinresistenz des Organismus zurückzuführen. Die Hunde zeigen eine Polyurie/Polydipsie, eine übersteigerte Fresssucht und manchmal einen Katarakt. Zusätzlich kann eine Ketoazidose (Ketonkörper im Blut) die Erkrankung komplizieren. Betroffene Hunde sind schlapp, müssen häufig erbrechen und haben einen typischen Maulgeruch. In dieser Phase ist die Konsultation eines Tierarztes dringend anzuraten. Die Behandlung erfolgt durch subkutane Verabreichung von Insulin, die Sterilisation der Hündin (da sonst für jede Hitzeperiode die Behandlung neu berechnet werden muss) sowie durch eine angepasste Ernährung (reich an Ballaststoffen, wenig schnell verdauliche Kohlenhydrate), die Regulierung des Gewichts und einen geregelten Rhythmus von Mahlzeiten und von Insulininjektionen.

Diarrhö
Als Diarrhö oder Durchfall bezeichnet man weichen oder flüssigen Stuhl, in größeren Mengen oder häufiger abgesetzt als normal. Es gibt den akuten (der plötzlich auftritt) und den chronischen Durchfall (der über längere Zeit bestehen bleibt). Die Ursachen können vielfältig sein, auch die Schwere des Durchfalls kann variieren, je nach Alter, Auslöser und Intensität. Je nach Auftreten werden Dickdarm- und Dünndarmdurchfall unterschieden. Für die entsprechende Anpassung der Ernährung ist es wichtig, den Auslöser für den Durchfall zu finden, damit eine angepasste Ernährung ausgewählt werden kann.

Dirofilariose
Parasitäre Erkrankung, die durch Mücken übertragen wird und von einer Anhäufung der Dirofilarien in der Lungenarterie, manchmal auch im rechten Ventrikel des Herzens, gekennzeichnet ist. Erkrankte Hunde ermüden schnell, zeigen Herzschwäche sowie Atemschwierigkeiten. Die Echokardiographie ist in diesem Fall die Diagnosemethode der Wahl.

Diskordanz
Während der Atmung sind die Bewegung des Brustkorbs und des Bauches nicht aufeinander abgestimmt. Diese Diskrepanz ist oft ein Zeichen für eine schwere Lungenerkrankung.

Diskospondylitis
Infektiös bedingte, entzündliche Veränderung des Zwischenwirbelraumes unter Beteiligung der benachbarten Gelenkflächen. Betroffen sind meist ältere oder vorbelastete Hunde.

Distichiasis
Erkrankung der Augen, bei der eine zweite Wimpernreihe aus den Talgdrüsen des Lidrandes wächst und dabei die Hornhaut reizt und entzündet.

Diurese
Normale Harnproduktion und -ausscheidung. Die forcierte Diurese (durch medizinische Maßnahmen) dient der Ausscheidung von z.B. Giften.

Drainage
Technik zum Entfernen von Flüssigkeiten oder Luft aus einem bestimmten Körperbereich nach außen. Zum Beispiel im Fall eines Hämoperitoneums (Blutungen in die Bauchhöhle) wird mit der Peritonealdialyse der Abfluss des Blutes nach außen sichergestellt. Es gibt verschiedene Techniken für dieses Verfahren, die von ganz einfachen (Verwendung eines Dochtes) bis zu sehr komplexen Methoden mittels Absaugung reichen.

Dysautonomie
Katecholaminmangel, Krankheit, die durch eine Degeneration des parasympathischen Nervensystems gekennzeichnet ist. (Das autonome System, das für die Funktion der inneren Organe zuständig ist.) Die Speiseröhre erschlafft, der Hund kann sich verschlucken, Nahrung und Speichel gelangen so in die Lunge und verursachen dort eine Bronchopneumonie. Es kann zu Diarrhö oder Verstopfung kommen, Sehstörungen und vielem mehr.

Dysphagie
Schluckstörung; Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken.

Dysplasie
Fehlende Übereinstimmung zwischen zwei Oberflächen. Verschiedene Strukturen können von Dysplasie betroffen sein: – Gelenke (Dysplasie des Hüft- oder Ellbogengelenks – Mitralklappe und Atrioventrikularklappe, wenn sie nicht richtig schließen, kommt es zu abnormalem Blutrückfluss im Herzen.

Dyspnoe
Atemnot durch unkoordinierte Atmung. Dies betrifft sowohl das Ein- als auch das Ausatmen.

Dystokie
Geburtshindernis.


E

Echokardiogramm
Ultraschalluntersuchung des Herzens, im Kapitel ergänzende Untersuchungen beschrieben.

Ehrlichiose
Von Bakterien, die durch Zecken übertragen werden, verursachte Infektionskrankheit, welche die weißen Blutkörperchen (Granulozyten, Monozyten und die Lymphozyten) befällt. Wenn dasTier die akute Phase überlebt, geht die Krankheit in eine chronische Form über, begleitet von Blutarmut, Blutungsneigung, Vergrößerung der Leber und der Milz, Abgeschlagenheit, Gelenkserkrankungen und Krämpfen.

EKG, Elektrokardiogramm
Das EKG zeichnet die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern auf. Beschrieben im Kapitel ergänzende Untersuchungen.

Eklampsie
Kalziummangel der Hündin in den Tagen um die Geburt. Hündinnen der Zwergrassen sind dafür besonders anfällig. Die wichtigsten Symptome sind Nervosität, Zittern und Krämpfe. Die Hypokalzämie muss schnell mit Infusionen behandelt werden. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, während der Trächtigkeit und um die Geburt eine im Kalziumgehalt angepasste Nahrung zu füttern.

Ektopie
Fehlstellung einer Organs oder Anastomose (Querverbindung) eines Gefäßes. Man spricht z.B. von einem ektopischen Hoden, wenn er sich nicht im Hodensack befindet, oder vom ektopischen Harnleiter, wenn er nicht in die Blase, sondern in die Harnröhre mündet).

Ektopischer Harnleiter
Abnormaler Verlauf des Harnleiters, vom Nierenbecken aus führt er unter Umgehung der Blase in die Harnröhre, in die Gebärmutter oder in die Vagina. Dies manifestiert sich bereits in frühem Alter in Inkontinenz, kein normales Wasserlassen sowie Anzeichen einer Niereninfektion.

Ektropium
Dieser angeborene Fehler manifestiert sich als nach außen gerollter Unterlidrand. Da es zu einer chronischen Bindehautentzündung führt, ist meist eine Operation notwendig.

Elektromyogramm
Elektrophysiologische Methode der Muskeldiagnostik, im Kapitel ergänzende Untersuchungen beschrieben.

Embolie
Teilweiser oder ganzer Verschluss eines Blutgefäßes durch mit dem Blut eingeschwemmtes Material, wie Fetttropfen, Blutgerinnsel oder Luftblasen. Die am häufigsten vorkommende ist die fibrokartilaginäre Embolie oder kurz gesagt der Rückenmarksinfarkt (der Embolus stammt aus gerissenen Bandscheiben, deren gelartiger Kern in die Blutbahn gelangt ist und so kleine Arterien verstopft, die Nerven versorgen, so kommt es zu Nervenschäden), sowie die Thromboembolie der Aorta und die Lungenembolie, bei der ein Luftbläschen eine Arterie blockiert. Die Prognose ist abhängig von der Lage des verstopfenden Teilchens.

Emphysem
Ansammlung von Luft an ungewohnter Stelle im Organismus, wie zum Beispiel im Lungengewebe (Lungenemphysem, in der Regel begleitet von einem Verlust der Elastizität der Lungenbläschen) oder unter der Haut nach einer Verletzung.

Endokardiose
Eine erworbene (nicht angeborene) Erkrankung der Vorhofklappen des Herzens, führt zu Beeinträchtigung der Herzleistung bis zur Insuffizienz. Der Blutfluss ist durch den mangelnden Klappenschluss behindert.

Endoskopie
Untersuchung des Inneren eines Organismus mit einem Endoskop, im Kapitel ergänzende Untersuchungen beschrieben.

Enophthalmus
Einsinken des Augapfels in die Augenhöhle, zum Beispiel durch Flüssigkeitsverlust.

Enteritis
Entzündung des Verdauungstraktes, einhergehend mit Brechdurchfall. Es gibt zahlreiche Ursachen, infektiöse, allergische, Fremdkörper, usw. Eine spezielle Ernährung kann helfen, die Darmverstimmung zu beruhigen.

Enterokolitis
Entzündung des Dünn- und des Dickdarmes. Die Ursachen sind vielfältig und die Behandlung erfordert eine spezielle Diät.

Entropium
Angeborene Fehlbildung des Augenlids, Einrollen des Lids nach innen, verursacht eine Reizung der Hornhaut durch das Reiben der nach innen gerollten Wimpern. Tritt gehäuft beim Chow-Chow und der Deutschen Dogge auf, muss chirurgisch behandelt werden.

Enzephalitis
Entzündung des Gehirns, es gibt eine große Anzahl von Ursachen, vaskuläre, infektiöse, toxische, angeborene, tumorale, usw.

Eosinopenie
Verminderung der Anzahl zirkulierender eosinophiler Granulozyten (eine Art der weißen Blutkörperchen) im Blut z. B. bei aplastischer Anämie.

Eosinophilie
Zunahme der Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut, zum Beispiel bei einer parasitären Erkrankung.

Epidemiologie
Untersuchung der Häufigkeit, Verbreitung und der Risikofaktoren des Ausbruchs einer Krankheit.

Epididymitis, Nebenhodenentzündung
Entzündung der Nebenhoden.

Epilepsie
Eine Krankheit, die durch plötzliche, mehr oder weniger häufige Anfälle gekennzeichnet ist. Die ersten Anzeichen sind im Alter von 6 Monaten bis zu 5 Jahren sichtbar, nicht alle Patienten verlieren das Bewusstsein völlig bei einem Anfall. Durch präventive Maßnahmen können die regelmäßigen Anfälle kontrolliert werden.

Epiphora
Auslaufen von Tränenflüssigkeit, Missverhältnis zwischen der Tränenproduktion in den Tränendrüsen und dem Abfluss über die ableitenden Tränenwege.

Epistaxis
Nasenbluten aus einem oder beiden Nasenlöchern.

Epitheliom
Hautzellentumor, auch Basaliom oder Basalzellenkrebs genannt. Die Prognose variiert in Abhängigkeit von der Größe, dem Zeitpunkt der Entdeckung, der Lage und dem Metastasierungsverhalten.

Epulis
Kleine gutartige Geschwulst in der Maulhöhle, die in manchen Fällen entfernt werden muss, um ein Abreißen und, als Folge, eine Infektion zu vermeiden.

Erbkrankheit
Erkrankung, die mit den Genen von einer Generation zur nächsten übertragen wird. Der Hund kann Träger der Krankheit sein, ohne dass diese bei ihm ausbricht, und sie an seine Nachkommen vererben.

Erblindung
Verlust des Sehvermögens. Ursache kann eine Veränderung am Auge sein (erhöhter Augeninnendruck, atrophische Netzhaut, Katarakt) oder eine Erkrankung des Gehirns. Es kann sich um eine akute (zum Beispiel eine Ablösung der Netzhaut infolge eines Unfalls) oder eine chronische Erscheinung (fortschreitende Netzhautatrophie) handeln.

Erbrechen
Anzeichen sind Übelkeit, heftige Kontraktionen des Bauches, mit denen der Hund über das Maul mehr oder weniger Verdautes von sich gibt.

Erguss (Bluterguss ,usw.)
Ansammlung von Körperflüssigkeit in einer Körperhöhle (Bauch, Brusthöhle, Herzbeutel). Die Flüssigkeit kann verschiedenen Ursprungs sein: Blut, Gewebewasser, Lymphe, usw.

Ernährungsbedingte Dermatose
Hauterkrankung infolge nicht angepasster Ernährung, die zu einem Defizit an essenziellen Fettsäuren, Proteinen, Mineralien und Vitamin A zum Beispiel durch schlechte Konservierung führt. Das Haar ist trocken und spröde und die Haut schuppt sich.

Erythem
Hautrötung mit unterschiedlichen Ursachen, verschwindet meist nach kurzer Zeit von selbst.

Exzision
Operative Entfernung von Gewebe, eines Organs oder eines Fremdkörpers.

Exophthalmie
Heraustreten des Augapfels aus der Augenhöhle. Kommt vor, wenn der Augapfel wesentlich größer als normal ist, die Ursache kann ein Unfall oder Hypertension des Augapfels sein.


D

Fibrillation
Rhythmusstörungen des Herzmuskels infolge unkoordinierter Kontraktionen, Vorhofflimmern, Kammerflimmern. Die Behandlung mittels Defibrillation muss schnell erfolgen.

Fibrom
Eine gutartige Geschwulst, die durch Wucherung von Fibrozyten entsteht. Häufig in der Haut der Extremitäten als bis zu 1 cm große rundliche Vorwölbungen.

Fibrosarkom
Bösartiger Tumor aus Zellen des Mesenchyms, also aus Bindegewebszellen, die Prognose ist oft ungünstig. Sie hängt ab von der Größe der befallenen Stelle und der Anzahl der Tumoren, sowie von evtl. gebildeten Metastasen.

Fistel
Verbindung zwischen einem Hohlorgan und anderen Organen oder der Körperoberfläche. Kann durch Eindringen eines Fremdkörpers durch die Haut in den Organismus verursacht werden, relativ häufig treten beim Deutschen Schäferhund Perianalfisteln auf, die dann in größerer Zahl rund um den Anus liegen.

Flohbissallergie
Allergische Reaktion, die von Flohbissen ausgelöst wird. Diese Tiere müssen alle drei Wochen mit antiparasitären Medikamenten behandelt werden, auch die Umgebung darf nicht vergessen werden.

Flüssigkeitstherapie
Einleitung von steriler Flüssigkeit in den Körper, um im Fall einer Austrocknung den Flüssigkeitsverlust auszugleichen oder um die Menge des Blutes im Blutkreislauf z.B. nach einer starken Blutung wieder zu erhöhen.


 G

Galaktorrhoe
Milchfluss, Austritt von Muttermilch ohne vorherige Trächtigkeit, bei der Hündin häufig bei einer Scheinschwangerschaft.

Gastrektomie
Entfernung des Magens oder von Teilen des Magens.

Gastritis
Akute oder chronische Entzündung des Magens, gekennzeichnet durch Erbrechen mit Blutbeimischung (schwarz). Die akute Gastritis (infektiös, toxisch oder durch einen Fremdkörper verletzungsbedingt) ist einfacher zu behandeln als die chronische (entzündliche, allergische oder stoffwechselbedingte).

Gastroenteritis
Entzündung des Magens und des Darmes, gekennzeichnet durch Erbrechen und Durchfall, die schwere Stoffwechselstörungen verursachen, bei schwächeren Tieren manchmal mit tödlichem Ausgang.

Gastrographie
Magenröntgen, mithilfe eines Kontrastmittels wird der Magen geröntgt, diese Technik wird derzeit immer mehr von der Ultraschall-Technik verdrängt.

Gastrotomie
Operative Öffnung des Magens.

Gaumenspalte
Angeborener Defekt (häufig bei den brachyzephalen Rassen) oder erworben, eine Öffnung im Gaumen, die eine direkte Verbindung von Nase zur Mundhöhle schafft. Ohne Operation stirbt der Hund an einer Bronchopneumonie.

Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
Klare Flüssigkeit im gesamten zentralen Nervensystem, deren Hauptaufgabe die Polsterung des Gehirns und des Rückenmarks ist. Im Falle einer Infektion wird die Flüssigkeit mittels einer Punktion gewonnen und dann z.B. auf Viren oder Bakterien untersucht.

Geschwür, Ulkus
Ein tiefliegender Substanzdefekt der Haut. Die häufigsten sind: – Hornhautgeschwür: kann eine oder mehrere Schichten der Hornhaut betreffen, das Auge ist teilweise geschlossen, schmerzhaft, es ist Ausfluss zu beobachten, die Hornhaut verliert ihr glattes, strahlendes und transparentes Aussehen – Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüre: Im Magen oder im Zwölffingerdarm, begleitet von blutigem Erbrechen, Bauchschmerzen und allgemeiner Abmagerung – Aphten, Geschwür der Mundschleimhaut, zum Beispiel bei Niereninsuffizienz

Giardiose
Durch einen Einzeller hervorgerufene Darmerkrankung, die sich in immer wiederkehrenden Durchfällen äußert, auch von Erbrechen begleitet.

Gingivitis
Zahnfleischentzündung, häufig bei mit Zahnstein behafteten Zähnen, begleitet von einer allgemeinen bakteriellen Infektion.

Glaukom
Erhöhter Augeninnendruck mit dem Risiko der Erblindung, starken Augenschmerzen und Vergrößerung des Augapfels, das Auge ist gerötet und zeigt eine Pupillenerweiterung, die nicht auf Reize reagiert. Das Glaukom ist ein echter Notfall.

Glomerulonephritis
Entzündung der Niere, bei der die Funktion der Glomeruli (der Nierenkörperchen) durch die Ablagerung von Immunzellen blockiert ist. Dieser Vorgang ist nicht umkehrbar und bedeutet einen massiven Verlust von Immunzellen. Der Hund zeigt, wenn er die akute Phase überlebt, eine chronische Niereninsuffizienz.

Glossitis
Entzündung der Zunge, zum Beispiel nach Kontakt mit den Brennhaaren von Raupen. Glykosurie Anwesenheit von Glukose im Urin.

Grind
Siehe Dermatophytose.


H

Hämangiom
Gutartiger Geschwulst aus den Zellen der Innenseite der Blutgefäße. Sie kann sehr groß werden und dann Probleme verursachen, wie zum Beispiel eine Anämie, wenn Hämangiome in größerer Zahl auftreten.

Hämangiosarkom
Bösartiger Tumor, der sich aus Zellen der Blutgefäße entwickelt. Die Prognose ist schlecht, da sich zum Zeitpunkt der Diagnose meist bereits Metastasen entwickelt haben.

Hämatemesis
Erbrechen von Blut, bei Blutungen der Speiseröhre oder Magengeschwüren.

Hämatokrit
Bezeichnet den Anteil der zellulären Bestandteile am gesamten Volumen des Blutes. Es gibt eine Näherung für die Anzahl der roten Blutkörperchen. Der normale Wert liegt beim Hund bei 38% bis 54%( bei Hunderassen wie dem Greyhound ist der Hämatokrit physiologisch erhöht).

Hämaturie
Blutbeimischung im Urin.

Hämokultur
Anlegen einer Blutkultur, um Bakterien zu isolieren, die z.B. eine Blutvergiftung verursachen.

Hämoperikard
Ansammlungen von Flüssigkeit im Herzbeutel, zwischen Epikard und Perikard, behindert die Herztätigkeit, kann zu einer lebensbedrohenden Funktionsstörung führen.

Hämoperitoneum
Blutungen in die Bauchhöhle, die Ursache kann eine Verletzung, eine Vergiftung oder ein Tumor sein.

Hämophilie
Eine erbliche Erkrankung, die gelegentlich z.B. bei Rüden der Hunderasse Deutscher Schäferhund auftreten kann. Sie manifestiert sich in Form von einer Gerinnungsstörung des Blutes und zeigt sich in nur schwer stillbaren Blutungen. Dem Blut fehlt der Gerinnungsfaktor.

Hämorrhagie
Blutungen aus beliebiger Stelle der Blutbahnen. Es gibt die – externe: Blut fließt aus einer Wunde (z.B. nach einer Verletzung), – interne: Blut oder eine Wunde ist nicht zu sehen (nach einer Vergiftung, bei Blutungsstörungen oder einer Lungenblutung), -nach außen dringende: Das Blut kommt nach außen, ohne dass man die Wunde sieht (Nasenbluten).

Hämostase
Blutgerinnung, bringt eine Blutung zum Stillstand und verhindert so einen übermäßigen Austritt von Blut aus den Blutgefäßen. Das verletzte Gefäß zieht sich zusammen und Blutplättchen heften sich an das Leck, verkleben und stellen so den Wundverschluss her.

Hämothorax
Blutansammlung im Brustkorb.

Harninfektion
Anwesenheit von Bakterien im Urin, der normalerweise eine sterile Flüssigkeit ist.

Harnstauung
Ansammlung von Urin aufgrund eines Abflusshindernisses, kann zu einem Riss des Harnleiters, der Blase oder der Harnröhre führen.

Hautgeschabsel
Abschabung von der Haut zu Untersuchungszwecken.

Hemiplegie
Komplette Lähmung der rechten oder linken Körperseite.

Hepatische Enzephalopathie
Neurologische Ausfallserscheinungen, die von einer durch Toxine ausgelösten Funktionsstörung der Leber verursacht werden, durch abnormes Verhalten und Bewegungsstörungen gekennzeichnet.

Hepatitis
Leberentzündung, das akute Leberversagen wird von schweren Verdauungsstörungen und nervösen Ausfallserscheinungen begleitet, es kann verschiedene Ursachen haben.

Hepatomegalie
Abnorme Vergrößerung der Leber.

Hernie
Hervortreten einer Struktur aus ihrer normalen Umgebung, wodurch sie selbst oder andere komprimiert werden. Es gibt verschiedene Typen und die Symptome variieren mit dem Ort der Hernie: – Hernie des Gehirns, – Zwerchfellhernie, Passage von Darmgewebe durch das Zwerchfell in den Brustraum, z.B. bei einem Unfall, – Bandscheibenhernie, Vorfall einer Bandscheibe in den Rückenmarkskanal, – Nabelhernie, häufig bei Welpen vorkommend, kleiner Gewebevortritt aus dem Nabel

Herpesvirose
Sehr häufig auftretende Virusinfektion, eine der häufigsten Ursachen für Welpensterben. Das Virus befällt die Schleimhäute und verursacht vor allem bei neugeborenen Welpen ernste Atem- und Verdauungsstörungen. Bei ausgewachsenen Hunden kann das Virus für Fruchtbarkeitsprobleme verantwortlich sein.

Herzanomalien
Sie können verschiedene Ursachen haben: – erbliche Defekte (ab der Geburt vorhanden), – erworbene Ursachen (kurzzeitige oder lebenslange).

Herzinsuffizienz
Funktionsstörung des Herzens; das Herz kann sich den Leistungsanforderungen des Körpers nicht anpassen. Daraus kann sich ein Lungenödem entwickeln, entsteht aus einer Kardiomyopathie oder infolge von Herzklappenfehlern.

Herz-Kreislauf-Stillstand
Stillstand des Atem- und Kreislaufsystems, häufig verursacht hier der Herz- den Atemstillstand. Die Prognose ist sehr schwierig. Für eine Überlebenschance des Hundes ist eine Herzmassage innerhalb von drei Minuten nach Eintreten des Herz-Kreislauf-Stillstandes notwendig. Er tritt auf bei schwerer Hämorrhagie oder in der finalen Phase eines Lungenödems.

Herzmassage
Notfallmaßnahme bei Herzstillstand.

Herzrhythmusstörungen
Anomalie in der Steuerung des Herzrhythmus. Die Atmungs-Arhythmie ist beim Hund physiologisch bedingt und somit normal.

Histiozytom/Dermatofibrom
Tritt häufig bei jungen Welpen auf, zeigt sich in runden, geröteten Hautknötchen, vor allem im Gesicht und an den Extremitäten.

Histiozytose
Bösartiger Tumor ausgehend von den Monozyten, der in verschiedenen Organen manifest sein kann, wie Haut, Blut, Lymphknoten, Nervensystem, Augen, Lunge. Besonders prädisponiert ist der Berner Sennenhund, die Prognose ist schlecht.

Husten
Plötzlicher, heftiger Luftausstoß aus der Lunge. Hydrozephalie Wasserkopf, starke Vergrößerung der Gehirnventrikel infolge ungebremster Liquorproduktion und verringertem Abfluss desselben. Diese erbliche Krankheit betrifft in erster Linie die Zwerghunderassen.

Hydronephrose
Ansammlung von Flüssigkeit im Nierengewebe, z.B. durch Stauung. Hyperadrenokortizismus/Cushing-Syndrom Systemische Erkrankung unter Beteiligung der Haut mit übermäßiger Kortisolproduktion. Es werden zwei Formen unterschieden, spontan (endogen) sowie iatrogen(exogen). Einige Hunderassen sind prädisponiert, wie Pudel, Dachshund, Boxer, Bulldogge, Shi Tzu, Lhasa Apso. Die Krankheit tritt meist im Alter zwischen 6 und 9 Jahren auf.

Hyperästhesie
Übersteigerte Reaktion auf alle Reize aus der Umwelt.

Hyperplasie, glandulär-zystische Starke
Vergrößerung der Prostata, einzige Behandlung ist die Sterilisation oder Kastration.

Hyperthermie
Gewöhnlich als Fieber bezeichnet, eine Erhöhung der Körpertemperatur über den Normalwert (beim Hund 38 bis 39°C).

Hyperthyreose
Überfunktion der Schilddrüse, diese Krankheit tritt beim Hund sehr selten auf, sie wird mittels eines Hormontests nachgewiesen.

Hypertonie
Erhöhung des Drucks, z.B. des Blutdrucks oder des Hirndrucks.

Hyphaema
Blutansammlung in der vorderen Augenkammer.

Hypoplasie
Unterentwicklung eines Organs oder eines Gewebes. Es scheint sich um eine erbliche Erkrankung zu handeln, die zu verschiedenen Störungen der Organfunktionen führt. Zum Beispiel die Nierenhypoplasie, die sich als Niereninsuffizienz darstellt, oder die Gehirnhypoplasie, die zu ersten neurologischen Ausfallserscheinungen führt.

Hypothermie
Tiefere als die Normaltemperatur (38 bis 39°C).

Hypoxie, Gewebe
Sauerstoffmangel im Gewebe, der zur Zerstörung desselben führt. Man spricht zum Beispiel von der zerebralen Hypoxie, wenn das Gehirn Sauerstoffmangel erleidet.


 I

Iatrogen
Ursache einer Gesundheitsstörung, die außerhalb des Organismus liegt, vom Arzt/der Behandlung verursacht.

Ichthyose
Hyperkeratose (Verhornungsstörung der Haut) mit Schuppenbildung, oft auch von generalisierten Symptomen begleitet. Wenn die Maulhöhle betroffen ist, ist die Krankheit sehr schmerzhaft. Eine Heilung ist nicht möglich, nur evtl eine symptomatische Behandlung.

Idiopathisch
Bezeichnet eine Krankheit ohne feststellbare Ursache.

Idiopathische Zystitis (Harnblasenerkrankung)
Erkrankung des unteren Harntraktes, also der Blase oder der Harnröhre. Die Ursache kann eine Infektion, Blasenstein, einTumor oder auch unbekannt sein.

Ikterus
Gelbsucht, Gelbfärbung der Schleimhäute infolge einer Leberfehlfunktion (Störung des Bilirubin-Stoffwechsels). Immunglobuline Proteine, die eine wichtige Rolle in der Immunabwehr eines Körpers spielen. Sie formen die Antikörper und sind Teil der Gammaglobuline.

Impetigo
Bakterielle ansteckende Erkrankung der Haut in Form von Blasen und Knötchen. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und ist sehr langwierig.

Instabilität des Kopfgelenks
Instabilität der Verbindung des Kopfes mit der Wirbelsäule durch Hinterhauptbein (Os occipitale) und Atlas (erster Halswirbel). Birgt das Risiko der Rückenmarksquetschung, neurologischer Probleme bis zur kompletten Lähmung.

Insulinom
Häufig bösartiger Tumor in den endokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse. Die Symptome sind wiederkehrende Unterzuckerungen, die Behandlung erfolgt durch operative Entfernung mit nachfolgender Chemotherapie.

Insulinresistenz
Fehlende hypoglykämische Antwort des Organismus auf die Verabreichung von Insulin. Eine Ursache für Insulinresistenz ist der Östrus der Hündin, weshalb man diabetische Hündinnen sterilisieren muss, um die Behandlung mit Insulin stabil durchzuführen.

Intertrigo
Entzündung der Haut besonders in Hautfalten, oft durch Bakterien verkompliziert. Sehr häufig bei brachyzephalen Hunden und bei Hunderassen wie dem Shar-Pei.

Ischämie
Minderdurchblutung eines Organs oder Gewebes mit der Folge Sauerstoffmangel.


K

Kachexie
Krankhafte, starke Abmagerung mit Fett- und Muskelverlust.

Kallus
Knorpelgewebe, das Knochenfragmente nach einem Bruch wieder verbindet.

Kardiomegalie
Starke Vergrößerung des Herzens, es kann sich um eine Vergrößerung des ganzen Herzens handeln oder auch nur der rechten oder linken Herzseite.

Kardiomyopathie
Die Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels, die in verschiedenen Formen auftritt: – Dilatative Kardiomyopathie: Die Herzkammern sind stark erweitert, die Herzmuskelwände sind sehr dünn. Diese Anomalie steht häufig in Zusammenhang mit einem Mangel an Taurin und L-Carnitin. Boxer, Cocker Spaniel und Dobermann sind von dieser Krankheit besonders betroffen, sie können vorbeugend mit einer speziellen, mit Taurin und L-Carnitin hoch angereicherten Nahrung gefüttert werden. Diese Krankheiten führen zu Herzinsuffizienz und bergen das Risiko eines Lungenödems.

Karzinom
Bösartiger Tumor, der fast alle Gewebe betreffen kann (Mund, Niere, Blase, Atmungstrakt, Verdauungstrakt). Die Prognose hängt vom Stadium zum Zeitpunkt der Erkennung (je früher, desto besser), von der Ausdehnung, von der Lage und der Metastasenbildung ab.

Katarakt
Die Katarakt, oder auch Grauer Star, bezeichnet eine Trübung der Augenlinse, die das Licht zur Netzhaut bündelt. Sie ist gekennzeichnet durch fortschreitenden Sehverlust. Es kann sich um einen Alterungsprozess handeln oder auch Folgen einer Erkrankung des Hundes (z.B. Diabetes). Die Linse kann operativ entfernt und an ihrer Stelle eine künstliche Linse eingesetzt werden.

Keratitis
Entzündung der verschiedenen Schichten der Hornhaut, begleitet von Geschwürbildungen. Die Hornhaut ist opak, schmerzhaft, verliert ihre Transparenz und sieht blutig aus. Betroffen sind vor allem Deutsche Schäferhunde und Langhaarteckel.

Keratokonjunktivitis
Augenerkrankung aufgrund eines Mangels an Tränenflüssigkeit. Die Symptome entsprechen grundsätzlich denen einer Keratitis, einer Blepharitis (Entzündung der Augenlider) und einer allgemeinen Hornhautreizung. Mittels eines Tests nach Schirmer (der die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit misst) wird die abnormal geringe Tränenmenge festgestellt. Die Behandlung erfolgt mit künstlicher Tränenflüssigkeit, begleitet von einer medikamentösen Therapie.

Kleinhirnsyndrom
Erkrankung des Kleinhirns (bedingt durch eine Verletzung, einen Tumor oder Degeneration), die zu einem unsicheren Gang und Kopfwackeln führt.

Knochenbruch, Fraktur
Bruch eines knöchernen Elements des Skeletts.

Kontaktdermatitis
Hautentzündung infolge des Kontaktes mit irritierenden oder allergenen Substanzen. Die Symptome variieren in Abhängigkeit der verursachenden Substanz und sind meist von starkem Juckreiz begleitet.

Kot- und Harn-Inkontinenz
Mangelnde Kontrolle über Kot- und Harnabsatz. Er erfolgt häufig im Schlaf, aber auch der kontrollierte Kot- und Harnabsatz kann gestört sein. Die Harninkontinenz wird häufig durch eine bakterielle Zystitis verursacht.

Krätze Cheyletiellen
(Raubmilben), Acariden (Milben) und Flöhe sind die Hauptverursacher von Dermatitiden wie der Krätze.

Krebs
Unkontrollierte Zellvermehrung.


L

Laktation aufgrund Scheinträchtigkeit
Siehe Scheinträchtigkeit.

Leberinsuffizienz
Funktionsanomalie der Leber, die Entgiftungsfunktion der Leber ist eingeschränkt.

Leiomyom
Gutartiger Tumor der glatten Muskulatur (z.B. der Gebärmutter).

Leiomyosarcome
BösartigerTumor der glattenMuskulatur, speziell in der Gebärmutter und imMagen-Darm-Trakt.

Leishmaniose
Eine von intrazellulären, protozoischen Parasiten verursachte Erkrankung, übertragen durch den Stich von Sandmücken. Die Inkubationszeit ist sehr lang und die Symptome sehr unterschiedlich, wie Hautläsionen, Augenschäden, Lymphknotenschwellung, Anämie. Eine Heilung ist sehr selten, aber es kommt häufig zu einer Rückbildung der Symptome.

Leptospirose
Eine bakterielle Infektion, die durch den Urin von infizierten Nagern übertragen wird. Sie verursacht Abgeschlagenheit, Fieber, Gelbsucht, Polyurie/Polydipsie infolge Nierenversagens und Verdauungsstörungen. Um irreversible Schäden zu vermeiden, muss die Behandlung mit Antibiotika frühzeitig einsetzen.

Leukämie
Krebs der weißen Blutzellen.

Leukopenie
Verringerte Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Leukozytose
Erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Leydig-Zell-Tumor
Hodentumor.

Lupus erythematodes
Eine systemische Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem des Körpers gegen sich selbst richtet. Führt zu Hautläsionen, Polyarthritis, Blutveränderungen und Fieber.

Lymeborreliose,Borreliose
Multi-systemische Infektionskrankheit, durch das Bakterium Borellia burgdorferi ausgelöst. Beim Hund treten die Symptome erst viele Monate nach der Infektion auf, vor allem Fieber, Muskelschmerzen und Gelenkschmer-zen. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, es gibt auch eine Impfung für Hunde, die in gefährdeten Gebieten leben.

Lymphadenomegalie
Bösartige Vergrößerung der Lymphknoten.

Lymphangiektasie
Erkrankung, die durch die Zerstörung der Lymphkanäle gekennzeichnet ist. Kann zu Ödemen und Bauchwassersucht führen und ist oft von chronischem Durchfall und Darmbeschwerden begleitet. Eine Ernährung mit wenig Fett und viel Protein in hoher Qualität ist hilfreich.

Lymphom
Eine starke Vergrößerung der Lymphknoten infolge eines Tumors, Lymphknotenkrebs.

Lymphopenie
Verringerte Anzahl der Lymphozyten. Lymphozytose Erhöhte Anzahl der Lymphozyten.


M

Magendrehung
Ein Syndrom, das hauptsächlich große Hunde mit tiefer Brust betrifft. Nach einer Magenerweiterung erfolgt die Magendrehung und verhindert damit die Durchblutung von Magen und Milz. Der Hund versucht erfolglos zu erbrechen. Die Folge ist eine Darmnekrose und die Zerstörung der Milz. Eine Magendrehung ist eine lebensbedrohende Erkrankung, sie muss sofort operativ behoben werden.

Malabsoprtion
Schlechte Aufnahme von Nährstoffen im oberen Darmabschnitt aufgrund chronischen Durchfalls.

Mastitis
Entzündung des Gesäuges während der Laktation, meist bakteriellen Ursprungs, kann zum Tod derWelpen führen, wenn sie dadurch „vergiftete Milch“ trinken. Das Gesäuge ist heiß, rot geschwollen und schmerzhaft.

Mastose
Übertriebene Reaktion des Gesäuges auf hormonelle Stimulation, starke Schwellung.

Mastozytom (Mastzelltumor)
Bösartiger Tumor infolge Proliferation von Mastzellen, meist in der Haut oder Schleimhaut. Boxer haben eine Prädisposition für diese Erkrankung.

Maulgeruch
Maulgeruch hat seinen Ursprung meist in einer bakteriellen Infektion der Maulhöhle

Mediastinalemphysem, Pneumomediastinum
Krankhafte Luftansammlung im Mittelfellraum (Mediastinum), zum Beispiel infolge einer Verletzung.

Megakolon
Ansammlung von Stuhl im Dickdarm, dadurch verursacht eine Verstopfung und Erweiterung des Dickdarmes, bewirkt schmerzhaften Stuhlgang, häufig aufgrund eines neurologischer Defektes oder Schmerzen beim Stuhlgang.

Megaösophagus
Partielle oder komplette Erweiterung der Speiseröhre, führt zum Herauswürgen der Nahrung und zu Schluckbeschwerden.

Meläna
Blut im Stuhl, verursacht eine schwarze Färbung.

Melanom
Bösartiger Tumor der Haut, der sehr schnell Metastasen bildet.

Meningitis
Entzündung der Hirnhaut mit neurologischen Symptomen.

Meningoenzephalitis
Entzündung der Hirnhaut und des Gehirnes begleitet von schweren nervösen Ausfallserscheinungen und Bewusstseinsstörungen.

Mesotheliom
Ein sehr aggressiver Tumor im Mesothel, hier besonders in der Pleura (Lungenbeutel), im Peritoneum (Darmnetz) und im Perikard (Herzbeutel).

Metastasierungsverhalten
Wenn in einem Körper ein Tumor nachgewiesen wurde, sollte auf Anzeichen von Metastasen untersucht werden (durch sie verbreitet sich der Tumor im ganzen Organismus). Dazu werden Lymphknoten, benachbarte Organe und eventuell auch die Lunge regelmäßig untersucht. Die daraus resultierende Bilanz kann negativ sein (wenn keine Anzeichen von Metastasen gefunden werden) oder auch positiv.

Methämoglobinämie
Erhöhte Konzentration von Methämoglobin, oxidiertem Hämoglobin, im Blut. Das Methämoglobin ist nicht in der Lage, Sauerstoff zu transportieren. Das Blut hat dann eine dunkelbraune Farbe. Verschiedene Vergiftungen (mit Zyanen oder Zwiebeln) können die Krankheit auslösen.

Mikrohepatie
Verkleinerung der Leber.

Miosis
Verengung der Pupillen. Monoklonale Gammapathie Erhöhter Spiegel von Immunglobulinen im Blut. Die Untersuchung erfolgt mittels Elektrophorese, mithilfe derer das Blut in seine Bestandteile zerlegt werden kann. Ist zunächst ein Indiz für einen Tumor (z.B. Myelom).

Monozytose
Erhöhte Monozytenzahl (große weiße Blutkörperchen) im Blutkreislauf.

MorbusAddison
Unterfunktion der Nebennierenrinde, somit ein Mangel an Glukokortikoiden, was wiederum den Hypothalamus und die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) stimuliert; ohne Behandlung ist diese Krankheit tödlich, sie äußert sich zunächst durch Verdauungsstörungen, Herzprobleme und Abgeschlagenheit.

Muskelschwäche
Der Hund ist bei Bewegung schnell erschöpft, hat Standschwierigkeiten und Muskelzittern, kann zahlreiche Ursachen haben.

Myasthenie
Muskelschwäche, Probleme bei der Übermittlung der Nervenreize an den Muskel, die Ursache ist angeboren oder erworben. Die Muskelschwäche kann alle Muskeln betreffen oder auch nur bestimmte Bereiche (z.B. die Speiseröhre).

Mydriasis
Erweiterung der Pupillen. Kann spontan auftreten (bei Dunkelheit), pathologisch bedingt sein (z. B. bei Retinaatrophie)oder von Medikamenten verursacht (z.B. von Atropin). Die Pupille reagiert nicht auf Lichtreize.

Myelogramm
Auszählung der Zelltypen in einem Knochenmarkspunktat (entnommene Knochenmarksprobe).

Myelographie
Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule nach dem Einbringen eines Kontrastmittels in den Rückenmarkskanal. Zu Feststellung etwaiger Druckstellen oder Quetschungen des Rückenmarkkanals.

Myelom
Bösartiger, vom Knochenmark ausgehender, Tumor der Plasmozyten, führt zu einer unkontrollierten Produktion von Antikörpern. Die Symptome sind generell eine Anämie, Knochenschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Die Prognose ist schwierig.

Myositis
Entzündliche Muskelerkrankung; einhergehend mit Muskelschmerzen. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und hängen von der betroffenen Region an.


N

Narkolepsie
Sehr plötzlich auftretende starke Erregung. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt.

Nasenausfluss
Flüssiges Sekret und Schleimproduktion aus der Nase. Charakteristisch für eine bakterielle Infektion des Atmungstraktes.

Nekrose
Abbau von Gewebe infolge mangelnder Durchblutung.

Neosporose
Eine durch Protozoen verursachte Erkrankung der Welpen. Es entwickelt sich eine fortschreitende Paralyse (Lähmung) beginnend an den hinteren Extremitäten und eine Schluckstörung. Die Behandlung ist sehr schwierig. Nephritis Entzündung des Nierengewebes, sie ist nicht umkehrbar und führt zu Niereninsuffizienz.

Nephroblastom
Bösartiger Nierentumor.

Nephromegalie
Starke Vergrößerung der Niere.

Netzhautdegeneration
Plötzlicher Verlust der Netzhautstruktur, was zur Erblindung führt. Die Pupille ist erweitert und reagiert nicht auf Reize. Das Problem betrifft hauptsächlich übergewichtige Hunde in Verbindung mit Polyurie/Polydipsie (übermäßiges Trinken/übermäßiger Harnabsatz).

Neuritis
Schmerzhafte Entzündung eines Nervs, mit entsprechenden nervösen Beschwerden oder Lahmheiten.

Neuropathie
Erkrankung des Nervengewebes.

Neutropenie
Verringerte Anzahl der vielkernigen Neutrozyten zum Beispiel bei einer Immunsuppression.

Neutrophilie
Erhöhung der Anzahl der vielkernigen Neutrozyten (auch weiße Blutkörperchen genannt), zum Beispiel bei Vorliegen einer Entzündung.

Niereninsuffizienz
Fehlfunktion der Niere bei der Filtration des Urins. Sie kann akut auftreten (ganz plötzlich) oder chronisch sein (bei fortschreitender Zerstörung der Nierenkörperchen). Die Erkrankung ist nicht heilbar, die Zerstörungen sind nicht umkehrbar, allerdings ist es möglich, den Patienten mithilfe einer speziellen Diät zu stabilisieren.

Nierensteine
Häufiger Steintyp bei Dalmatinern, siehe auch Steine.

Noduläre Dermatofibrose
Paraneoplastisches Syndrom, verursacht durch einen Nierentumor, der sich in zahlreichen Hautknötchen ausdrückt, die bevorzugt an den Extremitäten und im Gesicht auftreten.


O

Obstruktion
Verstopfung, Behinderung des reibungslosen Flusses eines Elementes durch eine Struktur. Die Verstopfung kann digestiv sein (Nahrung oder ein Fremdkörper blockieren den Darm) oder respiratorisch (die Lungenbläschen sind nicht durchgängig), urinär (die Nierengefäße sind verstopft z.B. durch Nierensteine), biliär (die Gallengänge sind durch Gallensteine verstopft)…

Ödem
Vergrößerung einer Struktur durch Einlagerung von Flüssigkeit. Es gibt z.B. Hirnödeme, Lungenödeme, subkutane Ödeme. Die Symptome sind abhängig von der Lage des Ödems (Atemschwierigkeiten, neurologische Ausfallerscheinungen, mechanische Behinderungen).

Ösophagitis
Entzündung der Speiseröhre, oft verursacht durch das Aufstoßen von Magensäure, die Ursache muss durch begleitende Untersuchungen gefunden werden.

Ösophagographie
Darstellung der Speiseröhre im Röntgenbild mit Kontrastmittel, von der Mundhöhle bis zum Mageneingang.

Osteopathie, kraniomandibuläre
Anomalie der Kiefergelenke, besonders beim Welsh Terrier bekannt, verursacht Schmerzen und Schwierigkeiten beim Öffnen des Maules, erfordert unter Umständen eine zeitweise flüssige Ernährung des Patienten.

Osteochondrose
Eine Störung der Umwandlung von Knorpel zu Knochen im normalen Wachstumsprozess, vor allem wenn der Hund aufgrund einer unangepassten Ernährung zu schnell wächst. Betroffen sind Gelenke und Wachstumsfugen, in erster Linie die Schulter, Ellbogen, Knie und Handgelenk.

Osteodystrophie
Abnormales Wachstum der Knochen, sie sind schmerzhaft und brechen leicht. Eine Niereninsuffizienz kann in fortgeschrittenem Stadium eine sekundäre Osteodystrophie verursachen, vor allem wenn während des Wachstums des Hundes Fütterungsfehler gemacht wurden.

Osteofibrose
Zerbrechlichkeit des Skeletts aufgrund einer Demineralisierung der Knochen.

Osteom
Gutartiger Knochentumor, der mechanische Beschwerden verursachen kann.

Osteomyelitis
Knochenentzündung mit Knochenmarkentzündung.

Osteoporose
Frakturanfälligkeit der Knochen aufgrund Verminderung der Knochendichte.

Osteosarkom
Bösartiger, sehr schmerzhafter Knochentumor, bei später Diagnose schlechte Prognose.

Östrus
Periode im Zyklus der Hündin, in der sie den Aufsprung des Rüden gestattet und in der der Eisprung stattfindet.

Otitis
Entzündung des äußeren oder inneren Ohres durch Bakterien oder Pilze, Hunde mit hängenden Ohren sind prädisponiert für diese Erkrankung. Verursacht Schmerzen, Juckreiz, Rötungen und manchmal vermehrte Sekretion in den Ohren.


P

Pankreatitis
Bauchspeicheldrüsenentzündung, sehr schmerzhaft, schwerwiegende Erkrankung, deren Herkunft nicht immer festgestellt werden kann.

Pankreasinsuffizienz, exokrine
Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse, die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genügend Lipase (Enzym), wodurch sich die Fettverdauung verschlechtert. Häufig beim Deutschen Schäferhund, die Hunde sind dünn und leiden an Durchfall. Die Behandlung erfordert eine Reduktion der Fette in der Nahrung und die Zuführung der fehlenden Lipase.

Papillomatose
Virale Infektion, charakterisiert durch viele kleine Knötchen in der Haut und den Schleimhäuten (im Maul, an den Genitalien). Es handelt sich um kleine, gutartige Tumoren.

Paralyse
Lähmung, Verlust der Bewegungsfähigkeit, grundsätzlich neurologischen Ursprungs, kann die Gliedmaßen betreffen ( z.B. infolge eines Knochenbruchs mit Beschädigung der Nervenbahnen), die Eingeweide, usw. Eine Kehlkopflähmung zum Beispiel zeigt sich in einer verminderten Funktionsfähigkeit des Kehlkopfknorpels. Dies führt zu erheblichen Atembeschwerden, Atemgeräuschen (Kratzen) und Versteifung, die eine chirurgische Fixierung der Knorpel erfordert.

Parazentese
Chirurgischer Eingriff (Schnitt in das Trommelfell) zur Wiederherstellung der Belüftung des Mittelohres bei verstopfter Ohrtrompete, meist nach einer Otitis des Innenohrs, kann ansonsten zur endgültigen Taubheit führen.

Parenteral
Verabreichung eines Medikaments unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts (intravenöse, intramuskuläre, subkutane Verabreichung).

Parese
Partielle Muskellähmung.

Parodontitis
Bakterielle Entzündung des Zahnfleischs, verursacht durch Zahnstein; das Zahnfleisch ist rot und schmerzhaft, die Zahnhälse können freiliegen.

Parvovirose
Viruserkrankung, besonders bei Welpen, gegen die eine Impfung möglich ist. Sie ist charakterisiert durch blutigen Durchfall und Erbrechen. Ohne Behandlung ist der Verlauf tödlich.

Pasteurellose
Bakterielle Infektion begleitet von Fieber, Ödemen und Abszessen. Da das Bakterium im Speichel vorkommt, kann es durch einen Biss übertragen werden.

Perikardiozentese
Punktion des Herzbeutels zur Entnahme von Perikardflüssigkeit zu Analysezwecken.

Perikarditis
Herzbeutelentzündung, kann sich aus einer Parodontitis entwickeln.

Peritonitis
Entzündung des Bauchfells, der Membran um die Eingeweide, verursacht beträchtliche Bauchschmerzen, Magen-Darmbeschwerden, Fieber und kann zum Schockzustand führen. Persistierender Ductus arteriosus Angeborenes Offenbleiben der fetalen Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie. Es gibt hierfür Rasseprädispositionen (in 50% der Fälle handelt es sich um Labradore) und eine geschlechtsspezifische Disposition (bei Hündinnen dreimal so oft wie bei Rüden).Die Hunde ermüden sehr rasch, weisen beim Abhören ein abnormales Herzgeräusch auf und zeigen abnormale Atmung. Dieser Geburtsfehler muss chirurgisch behoben werden.

Pexie
Fixieren einer Struktur oder eines Organs an ein anderes mittels einer chirurgischen Naht. Zum Beispiel die Befestigung desMagens an der Bauchhaut, um einerMagendrehung vorzubeugen.

Persistierende Milchzähne
Milchzähne, die während des Zahnwechsels nicht ausfallen, wirken sich negativ auf das Kauvermögen des Hundes aus und stören den Durchbruch der bleibenden Zähne. Das Problem ist häufig bei kleinen Hunden anzutreffen.

Phtiriose
Die Phtiriose ist ein Befall mit Läusen oder Haarlingen. Die Laus ist ein Parasit, der sein ganzes Leben auf der Hautoberfläche seines Wirts verbringt. Er verursacht erhebliche Irritationen, indem er stark juckende Hautreizungen mit Schuppenbildung auslöst.

Phlebitis
Venenentzündung. Piroplasmose Parasitäre Erkrankung des Blutes durch Babesien (Piroplasmen) einhergehend mit Anämie, Fieber und blutigem Urin.

Plantigradie
Abnormaler Laufstil, bei dem der Hund auf der Fußsohle anstatt auf den Zehen läuft. Man spricht beim Hund auch vom Bärengang, wenn die Vorderhand ebenfalls betroffen ist.

Plasmozytom
Krebserkrankung der Plasmozyten im Knochenmark mit unkontrollierter Produktion von Antikörpern. Symptome sind eine Anämie, Knochenschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Die Prognose ist schwierig.

Pneumonie
Entzündung der Lunge aufgrund eines Infekts (bakteriell oder viral) oder durch Einatmen von chemischen Stoffen. Die Erkrankung äußert sich durch Husten, Fieber, Nasenausfluss und Atemnot.

Pneumothorax
Spontane oder verletzungsbedingte Luftansammlung im Brustkorb im Pleuraspalt. Behindert die Atmung.

Pododermatitis
Hautinfektion an den unteren Enden der Extremitäten, im Zwischenzehenraum und unter den Achseln.

Pollakisurie
Häufiger Harndrang mit nur geringen Harnmengen. Polyarthritis Entzündung mehrerer Gelenke; die Gelenke sind warm, schmerzhaft und gelegentlich lahm.

Polyglobulie
Auch als Erythrozytose bekannt, eine Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen im Blut.

Polymyositis
Muskelentzündung mit begleitenden Muskelschmerzen, viele Muskeln sind betroffen.

Polyneuropathie
Neurologische Beschwerden, viele Nerven betreffend und neurologische Ausfallserscheinungen hervorrufend. Alle Nerven eines Organismus (motorische Nerven, Gehirn, parasympatisches Nervensystem) können betroffen sein.

Polypen
Gutartige Tumoren auf den Schleimhäuten (Atemtrakt, Mund Speiseröhre), können infektiös oder erblich bedingt sein.

Polyphagie
Extreme Erhöhung der Appetits und der Nahrungsaufnahme (Fresssucht).

Polypnoe
Erhöhung der Atemfrequenz. Polyradikuloneuropathie Sehr selten auftretende, entzündliche Erkrankung der peripheren Nieren, äußert sich durch fortschreitende Schwäche bis zur völligen Lähmung.

Polyurie/Polydipsie
Erhöhung des Trinkvolumens und daraus folgend der Harnmenge.

Polyzystose der Niere (polyzystische Nieren)
Angeborene, erbliche Erkrankung, die sich durch Zysten in der Niere manifestiert, führt zu Niereninsuffizienz

Prostatamassage
Eine Technik, um Prostatazellen zu gewinnen, um sie untersuchen zu können z.B. bei Verdacht auf eine Prostataerkrankung.

Prostatitis
Entzündung der Prostata mit verschiedenen möglichen Ursachen. Bei nicht kastrierten Rüden über sechs Jahren Alter häufig auftretende Erkrankung, die zu Problemen beim Harn- und Kotabsatz führt, Blut im Urin sowie Bewegungsstörungen der Hinterhand verursachen kann; Prostataerkrankungen können auch eine Ursache von Unfruchtbarkeit sein. Dabei kann die Prostata stark vergrößert sein. Die Ursachen der Erkrankung können vielfältig sein, infektiös, tumorbedingt oder auch einfach unbestimmbar.

Proteinurie
Beimischung von Proteinen im Urin, Anzeichen für eine Nierenentzündung.

Pruritus
Juckreiz, kann in schweren Fällen zu Hautverletzungen führen.

Ptosis
Herabhängen eines Organs auf Teile darunter infolge Muskelschwäche. Steht meist für das Herabhängen des Oberlids des Auges.

Ptyalismus
Vermehrter Speichelfluss infolge vermehrter Produktion oder Unvermögens zu Schlucken.

Punktion
Gezieltes Entnehmen einer Flüssigkeit oder von Zellen mithilfe einer Nadel zum Zwecke der Analyse.

Pyelonephritis
Eitrige Nierenbeckenentzündung, grundsätzlich begleitet von einer Niereninsuffizienz und Eiter im Urin.

Pyometra
Eitrige Entzündung der Gebärmutter, kann sich nur innerhalb der zwei Monate nach der Hitze bei nicht kastrierten Hündinnen entwickeln.

Pyothorax
Eiteransammlung im Brustkorb.

Pyurie
Eiteransammlung im Urin.


Q


R

Radiographie
Bildgebendes Verfahren mit Röntgenstrahlen. Im Kapitel vergleichende Untersuchungen beschrieben.

Ranula
Eine unter der Zunge gelegene, mit Speichel gefüllte Zyste, oft vom der Unterzungenspeicheldrüse ausgehend, muss operativ entfernt werden.

Regurgitation
Hervorwürgen von Nahrung aus dem Magen ohne Kontraktionen des Bauchraumes (kein Erbrechen).

Retinaatrophie
Ein angeborener Defekt, der durch fortschreitendes Absterben der Blutgefäße und der Zellen in der Netzhaut gekennzeichnet ist. Sie führt zunächst zu Nachtblindheit, später zu andauernder Blindheit (begleitet von einer nicht-reflektiven Mydriasis – einer Erweiterung der Pupille, die nicht auf Lichtreize reagiert).

Rhabdomyolyse
Auflösung der quergestreiften Muskulatur, zum Beispiel der Skelettmuskulatur, des Herzmuskels oder des Zwerchfells mit traumatischer oder nichttraumatischer Ursache, Vorbeugung durch angepasstes Training, Ernährung mit angereicherten Antioxidanzien und ungehinderter Zugang zu Wasser.

Rhabdomyom
Gutartiger Tumor der gestreiften Muskulatur.

Rhabdomyosarkom
Bösartiger Tumor der gestreiften Muskulatur.

Rhinoskopie
Untersuchung der Nasenhöhlen mithilfe eines Rhinoskops (Nasenspiegel, Faser-Rhinoskop).

Rubarth-Hepatitis
Virushepatitis mit schweren Verdauungsstörungen, Abmagerung, Lymphknotenschwellung und Fieber. Da es keine Impfung gibt, ist die Krankheit beim Hund tödlich.


S

Sarkoptesräude
Hochansteckende, parasitäre Erkrankung, einhergehend mit starkem Juckreiz und schweren Hautläsionen (Krusten, nässende Stellen). Die Behandlung umfasst ein Medikament gegen die Parasiten sowie das Fernhalten von anderen Tieren.

Sarkom
Bösartiger Tumor des Bindegewebes oder des Skeletts (Osteosarkom im Knochen). Die Prognose ist vorsichtig zu stellen und hängt vom Metastasierungsverhalten ab.

Sauerstofftherapie
Einsatz von Sauerstoff, um einem Hund mittels Intubation, Maske oder Sauerstoffzelt bei Atemnot zu helfen.

Scheinträchtigkeit
Erkrankung, die bei vielen Hündinnen nach der Hitzeperiode auftritt und sich in mütterlichen Handlungen bis zum Milcheinschuss äußert, ohne dass eine Trächtigkeit vorliegt. Es gibt verschiedene Behandlungen. Um das Problem dauerhaft zu lösen, ist es sinnvoll, Hündinnen, die nicht zur Zucht eingesetzt werden, zu kastrieren.

Schlaganfall
Plötzliches Auftreten von neurologischen Ausfallserscheinungen (Bewusstseins- und Bewegungsstörungen) infolge Verschlechterung der Durchblutung von Hirngewebe.

Schwielen
Verdickte, stark pigmentierte (oft schwarze) Hautflächen, Reaktion auf Belastung oder Reibung an diesen Körperstellen, meist Sprunggelenk und Ellbogen.

Seborrhö
Überproduktion von Hautfetten (Sebum) durch die Talgdrüsen. Die Haut ist fettig, hat einen strengen Geruch und zeigt sich schuppig. Sie ist häufig die Folge einer anderen Hauterkrankung, kann aber auch bei bestimmten Rassen spontan auftreten (Cocker Spaniel, Deutscher Schäferhund).

Seminom
Bösartiger Keimzellentumor des Hodens.

Septikämie
Generalisierte bakterielle Infektion des Blutes, verursacht hohes Fieber und kann zum septischen Schock führen.

Serologie
Teilgebiet der Immunologie, befasst sich mit den Eigenschaften und Veränderungen von Bestandteilen des Blutserums.

Sertolinom
Tumor der Sertoli-Zellen in den Hoden.

Shunt
Angeborene Kurzschlussverbindung zwischen normalerweise getrennten Gefäßen, ein häufiges Beispiel ist der Lebershunt, bei dem ein Teil des Blutes vom Darm die Leber umgeht.

Sonde
ubus, der Luft oder Flüssigkeit hindurchlässt. Es gibt verschiedene Typen: Harnkatheter (zum Ablassen von Urin), nasoösophagealer Tubus (Nasenschlundsonde zur künstlichen Ernährung), Gastrostomie-Tubus (um Nahrung direkt in den Magen zu verabreichen).

Sonographie
Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Veterinärmedizin, beschrieben im Kapitel ergänzende Untersuchungen.

Speiseröhrenerweiterung
Eine Erweiterung der Speiseröhre durch ein großes unzerkautes Nahrungsstück oder aufgrund eines Geburtsfehlers (z.B. Persistenz des vierten Aortenbogens), oder durch einen Fremdkörper oder einen Tumor. Die Erweiterung führt zu einer Unbeweglichkeit der Speiseröhre, wodurch sich wiederum eine Bronchopneumonie ausbilden kann.

Sphinkter-Fehlfunktion
Fehlfunktion eines Schließmuskels, der sich nicht schließt oder nicht öffnet.

Splenomegalie
Milzvergrößerung infolge einer Hämorrhagie oder eines Tumors.

Splitter
Freie kleine Knochenteile bei einer Fraktur.

Staupe
Eine infektiöse Viruserkrankung, die Hunde jeden Alters befällt, gegen die aber eine Impfung möglich ist. Die Symptome sind Fieber, Abgeschlagenheit, Atmungsschwierigkeiten, Verdauungsprobleme und in der Endphase nervöse Ausfallerscheinungen. Die Erkrankung verläuft meist tödlich.

Steatorrhoe
Fettiger gelb gefärbter Stuhl, Symptom des Malapsorbtionssyndroms.

Steine (Gallen-,Harn-)
Mineralisierte Elemente in kristalliner Form. Sie liegen oft in den harnführenden Wegen (Blase, Harnröhre) und bereiten dann erhebliche Schmerzen und Probleme beim Harnabsatz. Die Harnröhre kann unter Umständen völlig blockiert sein, so dass ein Wasserlassen nicht mehr möglich ist. Dadurch wird die Blase sehr groß. In diesem Stadium ist umgehend tierärztliche Hilfe notwendig. Der Tierarzt wird einen Blasenkatheter einführen, um den Urin abzulassen. Danach sollte eine eingehende Untersuchung der Art der Steine erfolgen, um durch eine Ernährungsumstellung die Bildung weiterer Steine zu unterbinden. Das Gesagte gilt in gleicher Weise auch für Gallensteine.

Stenose
Verengung von natürlichen Durchführungen: z.B. Nase, Luftröhre, Aorta.

Stomatitis
Entzündung der Mundschleimhaut.

Strangurie
Schmerzen beim Harnabsatz. Subkonjunktivale Injektion Injektion in die untere Bindehaut des Auges.

Syndrom
Eine Ansammlung von Symptomen, die eine einheitliche klinische Erscheinung bilden. Es gibt eine große Anzahl von Syndromen in der Veterinärmedizin, hier einige der wichtigsten: – Toxische-Milch-Syndrom (bakterielle Kontamination der Welpen mit Milch von einer Mutterhündin mit Mastitis), – Schwimmer-Syndrom der Welpen ( die Welpen können nicht stehen, sie halten die Beine seitlich abgestützt, die Prognose ist schwierig), – Cauda Equina Syndrom (Kompression des Rückenmarkskanals des unteren Rückens, führt zu Lahmheit und letztlich zu Parese, manchmal von Inkontinenz begleitet, – Wobbler-Syndrom (Instabilität der zervikalenvertebralen Verbindung – Kopf-Hals-Gelenk – führt zu Ataxie, häufig beim Dobermann) – paraneoplatisches Syndrom (Gesamtheit von Symptomen, die durch Krebs verursacht werden), – vestibuläres Syndrom (betrifft das Innenohr und führt zu Gleichgewichtsstörungen).

Synkope
Plötzliche Bewusstlosigkeit. Synovialflüssigkeit Flüssigkeit in den Gelenken zwischen den Gelenkknorpeln, „schmiert“ das Gelenk und ernährt den Knorpel. Im Falle einer Entzündung (Synovitis) ist die Zusammensetzung verändert.

Szintigrafie
Bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, eignet sich zur Darstellung bestimmter Organe nach Injektion einer radioaktiven Substanz.


T

Tachykardie
Erhöhte Herzfrequenz.

Tachypnoe
Erhöhte Atemfrequenz.

Tenesmus
Schmerzen beim Kotabsatz.

Teratogene
Äußere Einwirkungen, die Fehlbildungen am Fötus verursachen können.

Tetraplegie
Lahmheit an allen vier Extremitäten.

Thorakozentese
Pleurapunktion, Gewinnung von Flüssigkeit aus dem Zwischenraum zwischen Rippenfell und Lungenfell für diagnostische Zwecke.

Thromboembolie
Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel.

Thrombose
Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß oder im Herzen.

Thrombozytopenie
Verminderung der Thrombozyten im Blut (Blutplättchen).

Thymom
Tumor des Thymus, die Prognose ist gut, da die Tumoren sehr früh entdeckt werden.

Tollwut
Eine Viruserkrankung, die über den Speichel oder den Biss eines infizierten Tieres übertragen wird. Sie führt zu neurologischen Ausfallserscheinungen, Aggressivität und vermehrtem Speichelfluss. Die Krankheit endet zu 100% tödlich, wenn sie ausgebrochen ist. Eine Impfung ist möglich.

Totgeburt
Geburt von bereits gestorbenen Welpen.

Toxocarose Parasitäre
Infektion des Darmes, sehr häufig, kann bei starkem Befall zu Darmbeschwerden und Gewichtsverlust führen.

Transfusion
Intravenöse Übertragung von Blut von einem Hund zum anderen.

Transsudat
Austreten einer Flüssigkeit durch ein Epithel oder aus einem Gefäß durch eine Membran.

Trichiasis
Einwärtskehrung der Wimpern, die in der Folge die Hornhaut reizen.

Trichurose
Befall mit Trichuris, einem Darmparasiten, der Verdauungsprobleme und Schmerzen verursachen kann.

Tuberkulose
Bakterielle zoonotische Krankheit, bewirkt Atem- und Darmbeschwerden, Hautläsionen und eine Lymphadenopathie.

Tumor
Gewebeneubildung.


U

Unfruchtbarkeit
Unfähigkeit bei Rüde oder Hündin, sich fortzupflanzen. Die möglichen Ursachen für Unfruchtbarkeit sind vielfältig (bakteriell, morphologisch, Verhaltensstörungen). Auch ein schlechter Zeitpunkt für die Paarung kann für Unfruchtbarkeit verantwortlich sein.

Ureterozele
Vorwölbung und Erweiterung des Harnleiters bei Eintritt in die Harnblase, wodurch der Urin nicht normal entleert werden kann.

Uretrographie, Urographie, Ureterozystographie
Darstellung der Niere und ihrer Gefäße mittels Kontrastmittel und Röntgenbild.

Urin-Zell-Kultur
Bei einem Verdacht auf eine Blasenentzündung kann mittels einer Zellkultur des Harns auf Agarplatten der verursachende Keim gefunden werden. Die Zellkultur ermöglicht die Untersuchung auf Bakterien im Urin und den Nachweis von Blasen- oder Nierensteinen.

Urtikaria
Nesselsucht, allergische Hauterkrankung nach Kontakt oder Aufnahme einer allergenen Substanz. Die Symptome (Juckreiz und Rötung) zeigen sich am ganzen Körper des Hundes, am Kopf, am Hals und an den Beinen.

Uveitis
Entzündung der Iris und des Strahlenkörpers, begleitet von viralen oder bakteriellen Infekten wie Tuberkulose, Staupe, Rubarth-Hepatitis. Sie zeigt sich in Form von Augenschmerzen, Bindehaut-entzündung, Verlust derTransparenz des Glaskörpers und einer Miosis. Die Sehfähigkeit ist eingeschränkt und der Hund sollte schnell behandelt werden.


V

Vasokonstriktion
Verengung der Blutgefäße.

Verbrennung
Verbrennungen der Haut, unterscheiden sich in Schwere, Art und Lokalisation der Verbrennung. Sie kann thermischen (Feuer, kochendes Wasser), chemischen (Säure oder Soda) oder elektrischen (Blitz oder Elektrizität) Ursprungs sein. Die Behandlung umfasst die Stabilisierung des Wasserhaushaltes an den betroffenen Stellen (mit frischem Wasser), ausgenommen bei Verbrennungen durch Elektrizität und, wenn notwendig, eine Reanimation bzw. Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems.

Vergiftung
Aufnahme einer Substanz mit nachteiliger Wirkung auf die Verfassung oder Funktion des Organismus. In der Veterinärmedizin kennen wir viele Gifte. Die Probleme (Verdauung, Nervensystem, Blutgerinnung) sind abhängig von der Art der aufgenommenen Substanz. Es wird empfohlen schnell einen Tierarzt aufzusuchen und ihm das Produkt zu zeigen, das der Hund aufgenommen hat, um ein Gegenmittel geben zu können.

Verstauchung
Verletzung eines Gelenks durch Dehnung oder Riss der Bänder ohne Verschiebung der Gelenksflächen zueinander.

Von-Willebrand-Syndrom
Erbliche Krankheit mit erhöhter Blutungsneigung, infolge einer schlechten Adhäsion der Thrombozyten an der Gefäßwand bei Verletzungen. Die Blutungsdauer ist verlängert und es kann zu spontanen Blutungen kommen; bekannt beim Dobermann.


W

Wundliegen
Entzündete bis nekrotische Stellen z.B. bei gelähmtenTieren an den Auflagestellen oder auch an Liegeschwielen an Ellbogen und Hüfte.


X


Y


Z

Zahnstein
Ansammlung von Zahnbelag an den Zähnen die zu Mundgeruch führt. Bakterielle Komplikationen sind häufig.

Zwergwuchs
Angeborene, vererbbare Krankheit, die sich in der Entwicklung von sehr kleinen Tieren zeigt, die nicht die Proportionen eines normal großen Hundes haben.

Zyste
Ein durch eine Membran abgeschlossener Gewebehohlraum im Körper, der Luft oder Flüssigkeit enthalten kann. Zysten der Prostata sind bei nicht kastrierten Hunden ab dem Alter von sechs Jahren relativ häufig.

Zoonose
Vom Tier zum Mensch und umgekehrt übertragbare Krankheit .


Quelle: Enzyklopaedie der Hunde (ROYAL CANIN)

Hundemedizin-Lexikon von A bis Z

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